Im Reifenfachhandel kann die Arbeit ein wahrer Knochenjob sein: Durch immer schwerer und größer werdende Reifen und Felgen nehmen die Lasten beim Reifenwechsel ständig zu. Meist werden die Räder per Hand vom Fahrzeug genommen und mit reiner Muskelkraft auf die Montagemaschine gehievt. Reifen-Müller, Berlins führender Reifenfachhändler und Mobilitätsdienstleister, hat ein Gesamtkonzept erarbeitet, das an allen 15 Filialstandorten für Entlastung der Mitarbeiter sorgt. Dafür wurde das Unternehmen in Aachen mit der „Goldenen Hand“, dem Präventionspreis der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW), ausgezeichnet.
Um diese Belastung der Mitarbeiter bei Hebe- und Tragevorgängen zu verringern, hat Reifen Müller unternehmensweit Auswuchtungsmaschinen, Montagemaschinen und mobile Radlifte zur Montage am Fahrzeug installiert. Außerdem wurden Wheel Trolleys und Stapelkarren mit Haltescheren für den Transport der Räder eingeführt. „Den Muskel- und Skeletterkrankungen bei Mitarbeitern wird auf diese Weise effektiv vorgebeugt. Zudem steigt Bewusstsein der Mitarbeiter für Prävention deutlich an“, begründete Hans-Peter Flinks, der Vorsitzende der Vertretungsversammlung, die Preisvergabe an Reifen-Müller. Die Preisverleihung fand Mitte November in Aachen statt.
Reifen und Felgen rückenschonend bewegen
Im Rahmen der unternehmensinternen Prozessoptimierung und Qualitätssicherung nahm Reifen Müller 2017 erstmals am Wettbewerb um die „Goldene Hand“ teil. „Wir haben die Arbeitsbelastung unserer Mitarbeiter gemessen und festgestellt, dass die Arbeit im Reifenfachhandel, mit bis zu 120 Tonnen je Mitarbeiter pro Jahr, ein Knochenjob ist. Dies wollten und mussten wir auch nachhaltig ändern. Nach einer langen Testphase haben wir mit dem Hersteller Corghi die optimalen Lösungen gefunden, die eine beträchtliche, bis zu 80 prozentige Arbeitserleichterung mit sich bringen“, freut sich Markus Herold, bei Reifen-Müller zuständig für das Qualitätsmanagement. „Entscheidend ist, dass unsere Mitarbeiter die Reifen ohne Druck auf ihren unteren Rückenbereich bewegen können“.
Gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind unbezahlbar
Die BGHW verleiht den Präventionspreis seit 2002 an Personen und Unternehmen, die Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz erfolgreich und vorbildlich umsetzen. Alle eingereichten Vorschläge wurden von einer elfköpfigen Jury begutachtet. Um die Besten
der Besten herauszufiltern, folgte die Jury einigen Kriterien. Wichtig dabei war, dass die Maßnahmen auch auf andere Unternehmen übertragbar waren. „Gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind unbezahlbar. Denn das sind die Beschäftigten, die sich motivierter für den Unternehmenserfolg einsetzen“, so Klaus Schäfer, Präventionsleiter der BGHW.
15 Filialen mit mehr als 70 Angestellten
Das Unternehmen „Reifen-Müller, Georg Müller GmbH & Co. KG“ wurde 1934 gegründet. Es hat seine Zentrale in Berlin-Kreuzberg und ist der stärkste unabhängige Anbieter von Reifen, Rädern, Zubehör und Dienstleistungen für alle Fahrzeuge in der Region Berlin/Brandenburg. Mehr als 80 Jahre nach der Firmengründung sind heute in den 15 Filialen und der Zentrale mehr als 70 Mitarbeiter und zwölf Auszubildende beschäftigt.