Made in Herne: Der Lkw-Reifen „Malocher“ wird in der Runderneuerung von „Reifen Stiebling“ produziert. Bei der Vorstellung nahmen ihn sportliche „Malocher“ zur Hand: die Footballer der Herner „Black Barons“. Foto: Jakob Studnar/Reifen Stiebling

Das Herner Familienunternehmen Reifen Stiebling erweitert sein Portfolio runderneuerter Reifen um den „Malocher“, einen Lkw-Reifen für Auflieger im Nahverkehr, Fernverkehr und speziell für den Baustelleneinsatz. „Der ,Malocher‘ vereint viele Eigenschaften, die unserer Erfahrung nach in dieser Kombination auf dem Markt bislang fehlten“, so Hubertus Monkemöller, Prokurist und Verkaufsleiter Lkw bei dem Herner Familienunternehmen. Der Reifen wurde in enger Zusammenarbeit mit namhaften Kunden aus dem Bausektor über fünf Jahre hinweg getestet und immer weiter verbessert. Mönkemöller: „Nun haben wir ein Produkt, das den Anforderungen dieser Kundengruppe absolut gerecht wird – die Performance ist beeindruckend.“

Der „Malocher“ ist ein extrem widerstandsfähiger Reifen, der seine Stärken insbesondere auf Baustellen, in Kreisverkehren und beim Rangieren voll ausspielt. Gemeinsam mit dem österreichischen Familienunternehmen „Kraiburg“ wurde ein Laufstreifen entwickelt, mit dessen Hilfe der Lkw-Reifen aus der Herner Runderneuerung auch in Punkto Treibstoffverbrauch positiv heraussticht. „Der,Malocher‘ ist ein Allrounder. Die Widerstandsfähigkeit geht in diesem Fall nicht zu Lasten von Rollwiderstand und Geräuschemission. Das war von Beginn an das erklärte Ziel unserer Kunden“, so Hubertus Mönkemöller.

Die Bezeichnung „Malocher“ ist das Ergebnis eines internen Brainstormings. Geschäftsführer Christian Stiebling: „Wir haben einen Namen gesucht, der zum Produkt und gleichzeitig zu unserer Region passt. ,Malocher‘ ist einfach zu merken, typisch Ruhrgebiet und passt auch thematisch hervorragend, denn ,malochen‘ steht umgangssprachlich für ,schwere Arbeit‘.

Runderneuerte Reifen schützen die Umwelt
Alle runderneuerten Reifen des Reifenfachhändlers werden im Werk in Herne produziert. Die Runderneuerung schenkt abgefahrenen Lkw-Reifen ein zweites Leben. Die Vorteile gegenüber einer Neureifenproduktion liegen auf der Hand: Die Herstellung von runderneuerten Reifen verbraucht deutlich wenige Erdöl, auch der Verbrauch der Rohstoffe ist gegenüber einer Neureifenproduktion deutlich geringer. 70 Prozent des Reifenmaterials können erhalten werden – die Karkasse und ein Teil des Gummis. Die restlichen 30 Prozent Gummimaterial werden energetisch genutzt.

Dafür bedankt sich auch die Umwelt: Im Vergleich zur Herstellung eines Neureifens ist der Energieaufwand um rund 50 Prozent und der Wasserbedarf um rund 80 Prozent geringer. Der Strom für die Produktion wird zudem in einer der größten Photovoltaikanlagen in Herne gewonnen, die „Reifen Stiebling“ 2019 auf dem Dach der Runderneuerung installiert hat. Christian Stiebling: „Letztlich sparen wir mit unseren 12.000 produzierten Reifen so jährlich ein Gesamtgewicht von 600 Tonnen Altgummi, sowie 700.000 Liter Rohöl und 900 Tonnen CO2 ein. Wenn man diese Zahlen kennt wird klar, wie nachhaltig und grün das Verfahren der Runderneuerung ist.“

Auch deswegen hat der Herner Reifenfachhändler viel Zeit und Geld in die Entwicklung konkurrenzfähiger Produkte gesteckt. „Ein Produkt wie der ,Malocher‘ ist momentan am Markt wohl so nicht zu finden. Unsere Produktion ist auch auf kleinste Serien ausgelegt. Dies ermöglicht es uns, individuell auf Kundenwünsche einzugehen“, erklärt Christian Stiebling. Zurzeit, so Stiebling weiter, komme auf zwei verkaufte Neureifen im Lkw-Segment ein runderneuerter. Die Runderneuerung für den „Malocher“ dauert ca. vier bis fünf Stunden und wird am Firmensitz in Herne durchgeführt, in der zurzeit acht Mitarbeiter beschäftigt sind.