Der deutsche Reifenfachhandel macht einen entscheidenden Schritt in die digitale Zukunft: EMIGHOLZ Reifen- & Kfz-Service, Gesellschafter und Beiratsmitglied der TOP SERVICE TEAM KG, hat als eines der ersten Unternehmen der Branche einen KI-gestützten Voicebot zur automatisierten Terminvereinbarung für Radwechsel entwickelt und in der letzten Reifenwechsel-Saison erfolgreich eingesetzt. Die Technologie revolutioniert die Kundenkommunikation und könnte zum Vorbild für die gesamte Reifenbranche werden.
Seit Frühjahr 2025 läuft der innovative Voicebot-Pilot in acht ausgewählten Betrieben. Das System übernimmt eingehende Anrufe vollautomatisch und ermöglicht Kunden die eigenständige Terminvereinbarung für den Radwechsel – ohne menschliche Intervention. Die Resultate können sich sehen lassen: Bereits jeder vierte Anruf wird erfolgreich durch den digitalen Assistenten abgewickelt, was einer Erfolgsquote von 25 Prozent entspricht.
„Das Ergebnis kann sich sehen lassen für einen Start aus dem Stegreif“, erklärt Christian Emigholz, Geschäftsführer des innovativen Familien-Unternehmens. „Damit liegt die Lösung auf Anhieb über dem, was viele Betriebe selbst nach Jahren mit ihren webbasierten Buchungssystemen erreichen“, sagt er über die Maßnahme, die zudem ein Teil der Digitalisierungsstrategie der TOP SERVICE TEAM KG ist.
Eigenentwicklung aus der Not geboren
Der Voicebot ist eine Eigenentwicklung der Firma EMIGHOLZ – eine Entscheidung, die aus der Marktlage heraus getroffen wurde. „Es gab schlicht keine Lösung am Markt, die unseren fachlichen, preislichen und prozessualen Anforderungen gerecht wurde“, begründet Emigholz den unkonventionellen Weg. „Deshalb haben wir entschieden, selbst aktiv zu werden.“
Ein Schlüsselelement des Erfolgs war die tiefgreifende Integration in das Warenwirtschaftssystem „desk.tyreline“. Nur durch diese nahtlose Anbindung an bestehende Geschäftsprozesse konnte ein echter Mehrwert für Kunden und Mitarbeiter geschaffen werden. „Wir sind der Firma DESK sehr dankbar für ihre Kompetenz und Unterstützung bei der Umsetzung der Schnittstellenlogik und der technischen Prozessintegration“, betont der Geschäftsführer.
Die Innovation bringt sowohl für Kunden als auch für Mitarbeiter erhebliche Vorteile. Kunden können ihre Radwechseltermine flexibel und zeitsparend rund um die Uhr vereinbaren – ganz ohne Warteschleife oder Geschäftszeiten-Beschränkungen. Gleichzeitig werden die Mitarbeitenden in den Filialen spürbar entlastet und können sich verstärkt auf persönliche Beratung und höherwertige Serviceleistungen konzentrieren. Für EMIGHOLZ ist dies ein wichtiger Baustein der Arbeitgeber-Attraktivität in Zeiten des Fachkräftemangels, der auch die Reifenbranche hart trifft.
Ausblick: Vertrauen aufbauen, Potenzial ausschöpfen
Trotz des vielversprechenden Starts sieht das Entwicklungsteam noch erhebliches Optimierungspotenzial. Das Hauptziel ist es, die Erfolgsquote weiter zu steigern, indem das Vertrauen der Kunden in den digitalen Assistenten gestärkt wird. Derzeit legen noch zu viele Anrufer sofort auf, ohne dem System eine Chance zu geben.
„Wir arbeiten jetzt daran, Dialogführung und Tonalität zu optimieren. Je früher man sich damit auf den Weg macht, desto besser, denn welches System ist schon mit dem Start perfekt“, erklärt Emigholz die nächsten Schritte. „Unser Anspruch ist es, den Bot so kundenfreundlich zu gestalten, dass er nicht nur akzeptiert, sondern geschätzt wird.“
Mit dieser Innovation positioniert sich EMIGHOLZ als Technologie-Vorreiter im deutschen Reifenfachhandel. In einer Zeit, in der Digitalisierung und Automatisierung auch im traditionellen Handwerk immer wichtiger werden, zeigt das Pilotprojekt beispielhaft, wie sich etablierte Geschäftsmodelle erfolgreich modernisieren lassen. Der Roll-Out bei weiteren TEAM-Gesellschaftern ist bereits in Planung.
Zur Person: 4. Generation am Steuer des Unternehmens
Christian Emigholz (Foto), der nach seinem Studium u. a. in Kopenhagen, Berlin und Leipzig beschäftigt war, übernahm 2016 den Bereich „Marketing“ und „Digitalisierung“. Im Jahr 2019 trat er die Nachfolge seines Vaters an. Seitdem kümmert er sich unter anderem um die Attraktivität des Arbeitsplatzes und Optimierung von Prozessen.